Musik

Hans-Helmut Decker-Voigt
Dorothea Oberegelsbacher
Tonius Timmermann

Lehrbuch Musiktherapie

336 Seiten, Paperback
€ (D) 29,90
München, Basel: Reinhardt, 2008
UTB-ISBN 978-3-8252-3068-5

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Aus einer geschätzten Arbeitszeit von einem Jahr wurden vier Jahre bis zur Fertigstellung des Lehrbuches Musiktherapie, einem Gemeinschaftswerk der Autoren Hans-Helmut Decker-Voigt, Dorothea Oberegelsbacher und Tonius Timmermann. Dass den drei erfahrenen Spezialisten die Erstellung eines Grundlagenwerkes zum Studium der Musiktherapie Herausforderung und Motivation zugleich war, erfährt der Leser nicht nur aus dem Vorwort. Schon ein Blick in das Inhaltsverzeichnis vermittelt eine Ahnung von der Schwierigkeit, eine nahezu grenzenlose Bandbreite musiktherapeutischer Einsatzmöglichkeiten in nur einem Buch zusammenzufassen. Die hier gefundene Struktur vermittelt eine wohltuende Ordnung gemäß einem roten Faden, welcher nicht nur Studierenden, sondern der gesamten Musiktherapeuten-Zunft als Wegweisung dienen dürfte.

Gegliedert in die drei Hauptabschnitte

  • Grundlagen 
  • Mensch und Musik: Lebenszyklen – Klinische Praxis – Theoriebildung
  • Berufsprofile – Ausblicke – Vernetzungen,

ergänzt durch ein umfassendes Literatur- und Adressenverzeichnis sowie ein Sachregister, wird das Bemühen um Verständlichkeit auch im Detail immer wieder deutlich, wenn z. B. Herkunft und deutsche Übersetzung häufig benutzter Fach-Begriffe in den Text integriert wurden (so dass umständliches Blättern zu einem separaten Anmerkungsteil entfällt) und die Themenschwerpunkte einzelner Absätze fett gedruckt an den Seitenrändern nachzulesen sind, welche gleichfalls genügend Raum für eigene Anmerkungen bieten.
Zur Vertiefung einzelner Themen führen bei Bedarf weiterführende Literaturhinweise am Ende der jeweiligen Kapitel.

Dieses Lehrbuch hat nicht den Anspruch eines vollständigen Nachschlagewerkes. Vielmehr wollten die Autoren »ein Lehrbuch zur Musiktherapie schreiben,

  • das wir gerne in unseren eigenen Jahren als StudentIn gehabt hätten,
  • das wir als Musiktherapie-Lehrende unseren heutigen Studierenden als Arbeitsmittel an die Hand geben und
  • welches KollegInnen unserer und mehr oder minder benachbarter Disziplin sowie
  • allgemein Interessierte als Wissens-, Anregungs- und Motivationsquelle hoffentlich mit Gewinn nutzen können.« (S. 14)

Nicht nur, dass ich diese Ansprüche in Form und Inhalt verwirklicht finde, ist dieses Lehrwerk zusätzlich geeignet, einer bisher vernachlässigten und womöglich noch immer belächelten Disziplin Respekt und Anerkennung zu verschaffen, um auf diesem Wege das allgemeine Bewusstsein im Umgang mit Musik und ihren unerschöpflichen Quellen zu schärfen, stärken und erweitern.

Jutta Riedel-Henck, 19. Oktober 2008

 

Weiterführende Links

Detailinformationen zum Buch, Kurzbeschreibung, Inhaltsverzeichnis, Vorwort

Hans-Helmut Decker-Voigt

Tonius Timmermann

 

 

 

 

Klaus Feßmann
Michael Kaufmann

ReSonanz
AkzepTanz
Kinder mit Musik und Bewegung stärken:
Ein Schulprojekt gestaltet Zukunft

224 Seiten, Paperback
€ 19,95
München: Kösel, 2009
ISBN 978-3-466-30826-1
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»Ein Buch über Musik und Tanz zu schreiben, ohne dass es tönt und tanzt, ist eine Überforderung der Sprache.«, schreiben die Autoren Klaus Feßmann und Michael Kaufmann in ihrem Vorwort, die »beide aus der Praxis kommen, vom Arbeiten und Anwenden leben« und ihr »Projekt zur Verbesserung von Bildungschancen für Kinder so zu beschreiben« versuchen, dass ihre »Beschreibung Konsequenzen hat, damit sich für viele Kinder eine bessere Zukunft eröffnet.« (S. 9)

Konsequenzen hatte bereits das Lesen eines Artikels mit der Überschrift »Das wahre Elend«, erschienen am 16. Dezember 2004 in der Illustrierten Stern, für den Gründungsintendanten der Philharmonie Essen. Michael Kaufmann, erfahren in der Organisation von Musikprojekten, war gerade »auf der Suche nach einem sinnvollen und überzeugenden Kinder- und Schulprojekt«, das ihr »neues Konzerthaus als einen lebendigen, integralen Bestandteil der Stadt begreifbar machen sollte.«

Der als sozialer Brennpunkt bezeichnete Essener Stadtteil Katernberg bot gewissermaßen einen Kontrapunkt zum »Luxustempel« Philharmonie:

    »Mir ging eine fixe Idee durch den Kopf: Ich wollte aus dem Haus hinaustreten und vernehmbar die Mitwirkung der Philharmonie als einem integralen und vitalen Bestandteil dieser Stadt verkünden. Wir wollten nicht der „Luxustempel“ für die besser gestellten Bewohner der Stadt sein, sondern für möglichst viele Menschen der Stadt da sein. Wir wollten die vermutbaren Hemmschwellen, die den Besuch des Konzerthauses verhindern würden, unterlaufen und die Menschen auf eine unkomplizierte Weise zu uns einladen, ohne jedoch auf die Wertigkeit der durch die Musik erklingenden Botschaft zu verzichten.« (S. 17-18)

Gedacht, getan und in die Wege geleitet – der Plan ging auf. In kontinuierlicher Zusammenarbeit mit Professor Klaus Feßmann und seiner Abteilung Musik- und Tanzpädagogik-Orff-Institut der Universität Mozarteum Salzburg entwickelte er das Projekt »ReSonanz & AkzepTanz« für Schulen mit hohem Migrationshintergrund. Die Herbartschule, offene Ganztags-Grundschule in Katernberg, welche überwiegend von Kindern mit Migrationshintergrund besucht wird, bot den Studierenden aus Salzburg ein konfliktgeladenes Praxisfeld zur Überwindung von sozialen und sprachlichen Hindernissen mit Hilfe von Musik, Bewegung, Tanz und Spiel.

Obwohl den Autoren 224 Buchseiten für die Dokumentation ihres Pilotprojektes zur Verfügung standen, welche mit einer Fülle von Fotos bereichert wurde, um dem Leser vielfältige Einblicke in die überaus engagierte, lebhafte und wohl durchdachte Arbeit aller Beteiligten zu ermöglichen, bleiben am Ende viele Fragen offen.

In diesem Buch steht die Beschreibung der pädagogischen Intention, Planung und Durchführung des Projektes im Mittelpunkt, es macht Appetit auf mehr, schenkt Hoffnung und Mut zum Nachmachen, Selbstprobieren, Weiterentwickeln sinnvoller Ansätze, während die praktischen Anleitungen und Vertiefungen ausbleiben. Bleibt zu wünschen, dass die auf der Website www.resonanz-akzeptanz.de angekündigten Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen mit ebenso großem Engagement realisiert werden wie das dreijährige Pilotprojekt: Auf dass die »Beschreibung Konsequenzen« habe, »damit sich für viele Kinder [und ihre Eltern! JRH] eine bessere Zukunft eröffnet.«

Jutta Riedel-Henck, 18. Oktober 2009

 

Weiterführende Links

Resonanz & Akzeptanz

Klaus Feßmann

 

 

 

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